Leichtgewicht oder Reiseschiff? Diese Vor- und Nachteile haben Wohnmobile bis/über 3,5 Tonnen
Urlaub mit dem Wohnmobil begeistert Menschen jeden Alters – und das aus gutem Grund. Denn wer mit dem Reisemobil Ferien macht, bestimmt selbst, wo die Reise hinführt. Jeden Tag eine andere Stadt? Spontane Routenänderungen? Mit dem Wohnmobil ist all das problemlos möglich!
Damit Ihr Camper Ihren Vorstellungen vom perfekten Urlaub kompromisslos gerecht wird, sollten Sie sich vor dem Kaufen oder Mieten eines Fahrzeugs unbedingt damit auseinandersetzen, wie das Wohnmobil aussehen und was es können soll. Die Größe und Gewichtsklasse des Wohnmobils ist dabei ein besonders wichtiger Parameter – denn Wohnmobile mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis/über 3,5 Tonnen haben jeweils spezifische Eigenschaften und sind an unterschiedliche (Verkehrs-)Vorschriften gekoppelt.
Wir von SmileCAMPER wissen um die Besonderheiten der verschiedenen Gewichtsklassen. Für alle, die mit dem Gedanken spielen, ein Reisemobil zu mieten oder zu kaufen, haben wir die wichtigsten Unterschiede zwischen Wohnmobilen bis/über 3,5 t zusammengetragen.
In folgenden Bereichen unterscheiden sich Wohnmobile verschiedener Gewichtsklassen deutlich voneinander:
- Führerschein
- Geschwindigkeitsbegrenzung
- Fahrerlebnis
- Haltungskosten
- Zuladung
- Mautgebühren
- Ausstattung und Platzangebot
- Ganzjahrestauglichkeit
Bitte beachten Sie, dass dieser Beitrag keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann. Wenn Sie nach dem Lesen noch unsicher sind, welches Wohnmobil zu Ihren individuellen Reisebedürfnissen passt, nehmen Sie einfach Kontakt zu unserem Serviceteam auf – wir stehen Ihnen gern für eine Ausführliche Beratung zur Verfügung.
Wohnmobil bis/über 3,5 t fahren: Diesen Führerschein brauchen Sie
Personen mit EU-Führerschein der Klasse „B“ sind nur berechtigt, Wohnmobile bis zu einer zulässigen Gesamtmasse (zGM) von 3,5 t zu führen. Für Fahrzeuge mit höherem Gewicht braucht es eine andere Führerscheinklasse. Detaillierte Informationen zum Thema Wohnmobil und Führerschein finden Sie hier:
Diese Fahrerlaubnisklasse gilt für Camper bis/ab 3,5 t »
So schnell dürfen Sie mit Wohnmobilen bis/ab 3,5 t fahren
Für Wohnmobile bis/über 3,5 t gelten jeweils unterschiedliche Höchstgeschwindigkeiten. In ganz Europa liegen die Begrenzungen für schwerere Fahrzeuge dabei deutlich niedriger. Das Tempolimit variiert von Land zu Land – die geltenden Regelungen in den beliebtesten europäischen Urlaubsländern sind nachfolgend tabellarisch aufgeführt.
Höchstgeschwindigkeit für Wohnmobile in Europa
Wohnmobile bis 3,5 t | Wohnmobile > 3,5 t | |
---|---|---|
Deutschland | 100 km/h außerorts 130 km/h Richtgeschwindigkeit auf Autobahnen |
80 km/h außerorts 100 km/h auf Autobahnen |
Österreich | 90 km/h außerorts 110 km/h auf Schnellstraßen 130 km/h auf Autobahnen |
70 km/h außerorts 70 km/h auf Schnellstraßen 80 km/h auf Autobahnen |
Italien | 90 km/h außerorts 110 km/h auf Schnellstraßen 130 km/h auf Autobahnen |
80 km/h außerorts 80 km/h auf Schnellstraßen 100 km/h auf Autobahnen |
Belgien | 120 km/h auf Schnellstraßen & Autobahnen | 90 km/h auf Schnellstraßen & Autobahnen |
Dänemark | 80 km/h außerorts 130 km/h auf Autobahnen |
70 km/h außerorts 80 km/h auf Autobahnen |
Frankreich | 90 km/h außerorts 110 km/h auf Schnellstraßen 130 km/h auf Autobahnen |
80 km/h außerorts 100 km/h auf Schnellstraßen 110 km/h auf Autobahnen |
Griechenland | 90 km/h außerorts 130 km/h auf Autobahnen |
80 km/h außerorts 80 km/h auf Autobahnen |
Kroatien | 90 km/h außerorts 110 km/h auf Schnellstraßen 130 km/h auf Autobahnen |
80 km/h außerorts 80 km/h auf Schnellstraßen 90 km/h auf Autobahnen |
Niederlande | 100 km/h auf Schnellstraßen 130 km/h auf Autobahnen |
80 km/h auf Schnellstraßen 80 km/h auf Autobahnen |
Norwegen | 90 km/h auf Schnellstraßen 90 km/h auf Autobahnen |
80 km/h auf Schnellstraßen 80 km/h auf Autobahnen |
Portugal | 90 km/h außerorts 100 km/h auf Schnellstraßen 120 km/h auf Autobahnen |
80 km/h außerorts 90 km/h auf Schnellstraßen 110 km/h auf Autobahnen |
Quelle: ADAC e. V., Touristische Services Camping, 2/2016
Rangieren will gelernt sein: Handling & Fahrerlebnis von Wohnmobilen unterschiedlicher Gewichtsklassen
Ein Wohnmobil unter 3,5 t ist natürlich deutlich unkomplizierter zu fahren als ein größeres und damit schwereres Modell. Beim Wenden, Rangieren und Parken liegen kompakte Reisemobile deutlich vorn. Auf engen Straßen, wie sie besonders in Südeuropa häufig zu finden sind, kann ein Wohnmobil mit größeren Außenmaßen führ unerfahrene Fahrer eventuell zum Problem werden.
Wenn Sie sich ein Wohnmobil über 3,5 t anschaffen, sollten Sie also entweder bereits über Erfahrung im Handling solcher Fahrzeuge verfügen oder sich darüber im Klaren sein, dass etwas Übung erforderlich sein wird, bis Sie das Wohnmobil mit Leichtigkeit führen können.
Haltungskosten für Wohnmobile: Diese Kosten sollten Sie vor der Anschaffung einplanen
Neben den Anschaffungs- und Zulassungskosten kommen auf jeden Wohnmobilbesitzer einige weitere Ausgaben zu:
- Kfz-Steuer
- Versicherung
- Kosten für die regelmäßige Hauptuntersuchung
Die Höhe der Kfz-Steuer ist nicht allein abhängig vom Gewicht, sondern auch von der Schadstoffklasse des Fahrzeugs. Wie viel die Versicherung kostet, hängt ebenfalls von den spezifischen Parametern des Wohnmobils, aber auch vom gewünschten Versicherungsschutz (Haftpflicht, Teil- oder Vollkasko) ab.
Tipp: Wer sein Wohnmobil nur in den Sommermonaten nutzt, kann die durch Kfz-Steuer und Versicherung entstehenden Kosten mit einer Saisonzulassung deutlich reduzieren.
Die Hauptuntersuchung wird nach einer gewissen Zeit bei jedem Wohnmobil fällig. Fahrzeuge bis 3,5 t müssen erstmalig nach 36 Monaten zur HU, danach aller 24 Monate. Bei Reisemobilen mit einem Gewicht von mehr als 3,5 t sind es von Beginn an 24 Monate, ab dem 7. Zulassungsjahr liegt der Turnus bei 12 Monaten.
Platz da: Möglichkeiten und Grenzen bei der Zuladung
Je höher die Achslasten, mit desto mehr Gewicht kann die Heckgarage des Wohnmobils beladen werden. Die erlaubte Zuladung ist bei Wohnmobilen bis 3,5 t logischerweise stärker begrenzt als bei schwereren Modellen.
Vorsicht: Bei einer Überschreitung des Limits drohen insbesondere im Ausland Bußgelder in beträchtlicher Höhe.
Wer also mit viel Gepäck reist und sein Fahrzeug mit zusätzlichem Zubehör ausstatten will, ist mit einem Wohnmobil über 3,5 t auf der sicheren Seite. Hier braucht man sich über die Grenzen der möglichen Zuladung weitaus weniger Gedanken zu machen.
Mautgebühren für Wohnmobile: Vorschriften in Europa
Für Wohnmobile bis und über 3,5 Tonnen gelten in Europa verschiedene Mautregelungen. Diese sehen in jedem Land anders aus. Was Sie in Sachen Mautgebühr im Urlaubsland Ihrer Wahl beachten sollten, können Sie hier detailliert nachlesen:
Mautregelungen für Wohnmobile bis/über 3,5 t in Europa »
Ausstattung & Platzangebot: Mehr Gewicht = mehr Komfort?
Viele potenzielle Wohnmobilbesitzer fragen sich, ob sie tatsächlich ein Wohnmobil über 3,5 t benötigen – oder ob man auch mit einem kleineren Modell komfortabel urlauben kann. Grundsätzlich sei dazu gesagt: Je größer und schwerer das Wohnmobil, desto höher ist natürlich auch der Luxus-Faktor. Denn Sonderausstattungen, größere Wassertanks und Versorgungsbatterien nehmen nun mal immer Raum und Gewicht ein.
Wer im Urlaub auch mit wenig Platz und ohne integrierten Backofen, Warmwasserheizung, Solarpanels und SAT-Anlage auskommt, kann mit einem Modell unter 3,5 t ganz bestimmt eine tolle Zeit verbringen. Wem der Entspannungs-Faktor besonders wichtig ist, der sollte in Sachen Ausstattung aber lieber nicht sparen und sich im Zweifelsfall ein schwereres Modell zulegen.
Trendurlaub Wintercamping: Zur Ganzjahrestauglichkeit von Wohnmobilen
Urlaub mit dem Wohnmobil geht nur im Sommer? Dank der heute erhältlichen modernen Fahrzeuge ist diese Meinung Schnee von gestern. Viele genießen auch in den kühleren Monaten die einzigartige Flexibilität, die nur ein Camper bieten kann. Damit der Urlaub nicht zur Eiszeit oder Schlitterpartie wird, sollte das Fahrzeug den Witterungsbedingungen natürlich gewachsen sein. Schwerere Wohnmobile mit Heckantrieb sind hier die beste Wahl, da sie insbesondere bei Nässe und winterlichen Straßenverhältnissen eine bessere Traktion bieten.
Darüber hinaus spielen die Dämmeigenschaften sowie die integrierte Lüftung und Heizung eine wichtige Rolle in Sachen Wintertauglichkeit.
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